Inhalt des Dokuments
Daniela Windsheimer
[1]
- © CMS
daniela.windsheimer@metropolitanstudies.de [2]
Center for Metropolitan Studies (CMS)
TU Berlin
Ernst-Reuter-Platz 7, TEL 3-0
10587 Berlin
Dissertation
Urban Governance und Stadtidentitäten –
Entscheidungskulturen in Berlin und New York
Heutzutage ist der Begriff Governance in Politik, Wirtschaft und
Gesellschaft sowohl in der Praxis, als auch in der Wissenschaft weit
verbreitet. Ganz allgemein lässt sich konstatieren, dass sich hinter
dem Stichwort Governance eine neue Perspektive auf politische
Entscheidungen zur Lösung kollektiver Fragestellungen verbirgt.
Im Vordergrund der Überlegungen stehen die Funktionsweise und
Funktionsbedingungen kollektiver Handlungsfähigkeit, die verstärkt
auf eine Einigung unter partizipierenden Akteuren setzt, um eine
wechselseitige Annäherung divergierender Interessen zu ermöglichen.
Governance steht somit für alle Formen und Mechanismen der
Koordinierung zwischen Akteuren unterschiedlicher
Handlungslogiken.
Governance postuliert keine neue Theorie,
stellt aber eine Systematik von relevanten Variablen und
Strukturelementen und kann somit als Analyseinstrument für kollektive
Handlungsprozesse herangezogen werden.
In diesem
Dissertationsvorhaben sollen diese Prozesse am Beispiel von
Großbauprojekten deskriptiv-analytisch nachvollzogen werden. Dies
geschieht an ausgewählten Projekten in den Städten Berlin (Areal um
Hauptbahnhof) und New York (Projekt noch nicht feststehend).
Gerade in Zeiten von Globalisierungs- und Liberalisierungsprozessen
der Märkte wird der Fokus stärker auf (ausländische) Investitionen
zur Stadtgestaltung gelegt, um sich im globalen Städtewettbewerb zu
behaupten. Großbauprojekte werden hierbei als Schnittpunkt zwischen
Städtebau und Stadtentwicklung als Strategien betrachtet, mit denen
Investitions- und Wachstumspotentiale erzeugt und Zukunftsvisionen
transportiert werden sollen.
Zur Realisierung derartig großer
Projekte sind Partnerschaften der öffentlichen Hand und der
Privatwirtschaft vonnöten, welche die Grenzen zwischen staatlichem
und marktlichem Handeln verschwimmen lassen. Oft wird deshalb in der
Literatur von einem Steuerungsverlust des Staates gesprochen. Dieser
beinhaltet neue Formen der Kooperation und Entscheidungsfindung –
diese neuen „Spielregeln“ sind der Fokus dieser Dissertation.
Ausgehend von der These, dass sich die öffentliche Hand aufgrund
dieser anhaltenden Transformationsprozesse zunehmend aus
Entscheidungsfindungsprozess zurückzieht und die Rolle eines Akteurs
aus einer Vielzahl von Akteuren in diesem Prozess annimmt, stellt sich
die Frage, wie kollektive Handlungsfähigkeit bei der Implementierung
von Großbauprojekten organisiert wird und auf welche Weise der Staat
versucht, seine „Macht“ durch Regulation zu erhalten. Besonders
unter dem Gesichtspunkt, dass ökonomische Rendite dominieren und die
Realisierung von Großbauprojekten stets sozialräumliche und
ökologische Auswirkungen mit sich führt, gilt es zu Fragen, wie die
Raumplanung in diesem Spannungsfeld durch neue Ansätze urbaner
Governance optimiert werden kann. In den Fokus der Dissertation werden
somit die Strukturen und Mechanismen des Planungs- und
Implementierungsprozesses von Großbauprojekten gestellt.
Es stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, wie
Planungsverfahren in dem trilateralen Geflecht von öffentlicher Hand,
Privat- und Zivilgesellschaft koordiniert werden, wer welchen Beitrag
zur Entscheidungsfindung leistet, wie diese Entscheidungen legitimiert
werden und wer letztendlich von den getroffenen Entscheidungen
profitiert. Das Herausarbeiten von Parametern, auf welchen
Entscheidungen beruhen, ist ein essentieller Bestandteil der Analyse.
Es ist davon auszugehen, dass die spezifischen Rahmenbedingungen der
Städte Auswirkung auf die Implementierungsstrategie von
Großbauprojekten hat, welche den Stadtraum nachhaltig prägen.
Analysiert werden somit Großbauprojekte, wobei die
geschaffenen Strukturen und Mechanismen zur Realisierung die zu
analysierende Ebene darstellen. Ziel der Dissertation ist es, die
Besonderheiten der Entscheidungswirklichkeit, die für Berlin als auch
New York spezifisch ist, herauszuarbeiten. Durch das Aufdecken der
Strukturen und Prozesse der Entscheidungsfindung und der
anschließenden Analyse der Ergebnisse nach den Kriterien Effizienz
und Effektivität der Entscheidungen soll eine spezifische
Entscheidungskultur für Berlin als auch für New York definiert
werden.
Lebenslauf
2008
Technische Universität Berlin
Qualifizierungsstipendium im
Transatlantische Gradiuertenkolleg Berlin- New York „Geschichte und
Kultur der Metropolen im 20. Jahrhundert“
2005 – 2007
Freie Universität Berlin
International Research Master in
Metropolitan Studies
Master-Thesis: New Regionalism and
Metropolitan Governance in Practice: a Major Smart Growth Construction
Project in the Waterloo Region – the Light Rapid Transit-Project
2006/2007
Wilfrid Laurier University Waterloo/Kanada
(DAAD-Stipendium)
2002 – 2005
Friedrich Alexander
Universität Erlangen-Nürnberg
Bachelor in Kulturgeographie und
Area Studies
Bachelor-Thesis: Monitoring und Evaluierung des
Sozialen Stadt-Programms in Fürth am Beispiel des Teilprojektes
Mütterzentrum
2001/2002
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Studienrichtung: Amerikanistik, Pädagogik,
Wirtschaftswissenschaften
2001
Abitur
Helene-Lange-Gymnasium Fürth
1999
Diploma Osceola
High School Florida/USA
PRAXISERFAHRUNG
2005
Mitarbeit im Quartiersmanagement der Stadt Fürth (Monitoring
und Evaluierung von Projekten des Sozialen-Stadt-Programms)
2005
Studentische Hilfskraft an der Universität Erlangen
Nürnberg (Studie zur Innenstadtentwicklung Erlangen –
Auftragsarbeit der Stadt Erlangen)
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NIELA%20WINDSHEIMER