Inhalt des Dokuments
Fahrradstadt Berlin? - Großstadtgeschichten
Dagmar Thorau
in Kooperation mit den Berlin-Studien der Zentral- und Landesbibliothek
Modul 7: Methodik und Projektarbeit
Do 10-12 • Beginn 20.04.2017 • CMS-Lounge
Im Sommer 2017 wird das Fahrrad 200 Jahre alt, und das Thema ‚Fahrradfahren in Berlin’ ist derzeit wieder brandaktuell! Dieses Feld wollen wir im Projektseminar für die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Metropole anhand von breit ausgewählten Objekten schlaglichtartig erschließen: Seien es Stadtpläne mit eigens für RadlerInnen markierten Strecken, die gutes wie minderwertiges Pflaster ausweisen – so etwa „Straubes Neuer Radfahrer-Plan“ von 1897 –, Werbeanzeigen in Berliner Journalen für mobile Herrschaften und sportliche Damen, die Sechstagerennen im Sportpalast, die in den 1970er und 1980er-Jahren aus dem Boden sprießenden Fahrradwerkstätten samt dem wachsenden Selbstbewußtsein der AktivistInnen („Radfahrer haben nichts zu verlieren als ihre Ketten!“ hieß es auf einem Siebdruck-Plakat mit einem kämpferisch die Faust reckenden Radfahrer), die Auseinandersetzungen um Fahrradwege, die weißen Geisterräder, die in Berlin seit 2009 an tödlich verunglückte FahrerInnen erinnern, oder der ‚Volksentscheid Fahrrad’... alle Entwicklungen und Ereignisse haben eine Geschichte, die sich anhand von Objekten erzählen und aus Sicht der Stadtforschung aufschlußreich analysieren läßt.
Die TeilnehmerInnen sind eingeladen, historische Aufnahmen, Plakate, Karten, Anzeigen und eigene aktuelle Fotografien zusammenzustellen und die Geschichte dieser Objekte in kleinen Texten zu erläutern: wissenschaftlich fundiert, stadtgeschichtlich kontextualisiert und für die LeserInnen feuilletonistisch aufbereitet. Im Oktober werden unsere Bilder und Texte auf der online-Plattform „Berliner Großstadtgeschichten“ der Zentral- und Landesbibliothek Berlin veröffentlicht – in einem eigenen Fenster als Teil dieser partizipativen Stadtchronik, die beständig erweitert wird.