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Die Stadt und das Netz: zur Theorie und Praxis eines permanenten Wandels
Modul 6: Stadt im Netz
Di 12 - 14 • HL 102 • Beginn: 20.10. 2009
Das Seminar nimmt den zeitgeschichtlichen Zusammenhang von städtischer Transformation und urbanen Netzwerken in den Blick - und das in dezidiert theoretischem und praktischem Zugriff. Grundlage der Analyse sind die Diskurse rund um den - historisch wandlungsfähigen - Netzwerkbegriff und zum Konzept von Netzwerken. Thematisiert werden diese anschliessend als Treiber urbanen Wandels. Denn Stadtentwicklung, so viel ist klar, lässt sich historisch ohne das Verständnis der sie speisenden Infrastrukturen - seien es Ver- oder Entsorgungsnetze, Logistik- oder Mobilitätsnetze, Informations- oder Kommunikationsnetze - nicht wirklich begreifen. In den zeitgenössischen Debatten hat sich "das Netz" aber darüber hinaus längst zu einer Schluesselkategorie der Zeitdiagnose entwickelt, bei Autoren wie Manuel Castells sogar zur Metapher einer neuen Meistererzählung über unser gegenwärtiges, so genanntes Informationszeitalter. Auf der Grundlage dieses modernen Klassikers wollen wir ausgewählte intra-urbane Netzwerke, welche den städtisch-metropolen Raum versorgen, untersuchen und auf ihre oftmals widersprüchlichen Dynamiken unter den gegenwärtigen Paradigmen urbaner Entwicklung prüfen.
Literatur:
Hartmut Böhme, „Netzwerke: Zur Theorie und Geschichte einer Konstruktion", in Zeitschrift für Germanistik, 3, Bd. 13, 2003, 590-604. Manuel Castells, Das Informationszeitalter I: Die Netzwerkgesellschaft, Opladen 2001.