Inhalt des Dokuments
Paris – Leitbilder, Mythen und Rebellionen im Aus- und Umbau einer europäischen Metropole
Modul 2: Dekonstruktion und Rekonstruktion
Mi 10-12 Uhr • HBS 103 • Beginn: 16.10.2013
Die herausragende Bedeutung von Paris für die Stadt- und
Städtebaugeschichte beruht nicht zuletzt darauf, dass „große
Projekte“ des Stadtausbaus und die reiche hauptstädtische
Kultur international zu Leitbildern wurden und sich teilweise zu
Mythen verdichteten. Das Seminar soll ausgehend von der
Frühgeschichte der Metropole einzelne der städtebaulichen Projekte
genauer betrachten, vom Aufbau einer „Wissenschaftslandschaft“
seit dem 12. Jahrhundert über die Vorhaben Ludwigs XIV. und
Haussmanns´ bis zu den Neuen Städten des späten 20. Jahrhunderts
und heutigen Planungen. Anhand der Aufstände in den Revolutionen des
19. Jahrhunderts, der Herausbildung des „banlieuerouge“ im frühen
20. Jahrhundert und den Unruhen der jüngster Zeit soll auch die Rolle
von Rebellionen in der Stadtentwicklung einbezogen werden. Über die
Planungs- und Sozialgeschichte ausgewählter Projekte hinaus wird der
Wahrnehmung von Paris als Metropole des 19. und 20. Jahrhunderts durch
Walter Benjamin und andere Autoren Raum eingeräumt. Französische
Sprachkenntnisse werden nicht vorausgesetzt, aber sehr begrüßt.
In der vorlesungsfreien Zeit im März/April 2014 wird eine
7tägige Exkursion nach Paris durchgeführt, in der die Inhalte des
Seminars vor Ort vertieft werden (als eigenständige Lehrveranstaltung
im Modul 2)
Literatur:
Stadtvisionen 1910/20110.
Berlin, Paris, London, Chicago, hg. von Harald Bodenschatz u.a. Berlin
2010; David Jordan: Die Neuerschaffung von Paris. Baron Hausmann und
seine Stadt, Frankfurt a.M. 1995; Laurent Muchhielli: Urbane
Aufstände im heutigen Frankreich, in: Sozial.Geschichte Online 2 (2
010), S. 64-115
(http://www.laurent-mucchielli.org/public/Urbane_Aufstande_im_heutigen_Frankreich.pdf).